Nach Sophie Kreiner im Siebenkampf hatte Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) im Dreisprung seinen Einsatz. Da nur 11 Athleten gemeldet hatten entfiel die Qualifikation und es ging im Kasarani Stadium gleich um die Medaillen. Der Österreicher machte ausgezeichnete Figur und belegte Rang 5, auf Bronze fehlten am Ende nur 10cm.
Vor wenigen Wochen hatte Endiorass Kingley bei der U20-EM, obwohl gehandicapt durch eine Fersenverletzung, den ausgezeichneten 4. Platz belegt. Zur U20-WM reiste er nun auskuriert und in Bestform an, trotzdem begann das Finale nicht wie erwartet. Den ersten Versuch brach der Oberösterreicher ab, da er weit vor dem Brett absprang mit dem Step genau auf dem Einlagebrett des Weitsprungabsprungs landete. Auch Sprung 2 verlief ähnlich, beim Absprung wurden wieder fast 30cm verschenkt und mit 14,99m (0,0) lag Kingley nach zwei Durchgängen nur auf Rang 9. Für den Einzug in den Endkampf und die damit verbundenen drei weiteren Versuche musste also eine Steigerung her, eine Kopie der Ereignisse bei der Junioren-EM in Tallinn im Juli. Doch der 19-Jährige konnte auch diesmal dem Druck standhalten und schob sich mit einem tollen Sprung auf 15,63m (0,6) auf Position 7 vor, obwohl er auch diesmal fast 40cm verschenkte.
Versuch 4 ging exakt auf dieselbe Weite, aber dann gelang dem Linzer in Runde 5 endlich ein Befreiungsschlag. Obwohl der Anlauf wieder nicht perfekt war flog er mit 15,75m (-0,1) bis auf 9cm an seine PB heran und schob sich auf Platz 5 vor, nur 10cm fehlten auf Bronze. Durchgang 6 brachte mit 15,17m keine Verbesserung mehr, mit 2,8 m/s Gegenwind waren die Bedingungen aber auch alles andere als optimal. So blieb es bei Rang 5, ein großer Erfolg für Endiorass Kingley in seiner noch jungen Karriere.
Den Sieg holte sich Goldfavorit Gabriel Wallmark (SWE) mit 16,43m (1,1), Silber und Bronze gingen mit 16,05m (-0,1) bzw. 15,85m (0,7) an Jaydon Hibbert (JAM) und Simon Gore (FRAU), alle drei erzielten neue Bestleistungen.
„Zu Beginn war ich ziemlich nervös, aber ab dem dritten Versuch war das wieder der wahre Endi. Da konnte ich mich wieder richtig fokussieren und der Sprung hat mir dann auch einen ordentlichen Boost gegeben. Ich wusste, da geht noch mehr, und das konnte ich im Fünften auch zeigen. Mit Balken wäre das sicher ein 16m-Sprung gewesen, das war auch mein Ziel für heute. Mit ein paar von den Sprüngen bin ich schon zufrieden, leider habe ich den Anlauf heute nicht perfekt hinbekommen. Die Medaille will ich in den nächsten Jahren dann einmal nachholen, denn ich bin sicher mich noch weiter steigern zu können.“
Text: ÖLV (Georg Franschitz)
Fotos: © ÖLV / JP Durand
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