Traumergebnisse in Jerusalem
Unsere 4 oberösterreichischen Athleten haben sich bei den Junioren-EM in Jerusalem sensationell gut präsentiert. Unglaubliche 4 Medaillen wurden von Sophie Kreiner, Kevin Kamenschak und Matthias Lasch gewonnen.Damit liegt Oberösterreich im Medaillenranking gleich auf bzw. noch vor folgenden Ländern: Finnland, Serbien, Ukraine, Spanien. Türkei, Lettland, Dänemark, Estland, Irland, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Portugal, Rumänien, Slowakei. Der OÖLV ist stolz auf seine Athleten….

Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA): Grundausgebildet beim ATSV Linz LA, dann Schüler der HASCH für Leistungssportler Linz, wird Kevin bereits seit einigen Jahren von Andreas Prem (Sportwissenschafter am Olympiastützpunkt OÖ) sehr konsequent und zielorientiert trainiert und betreut. Ein 4-wöchiges Höhentrainingslager in St. Moritz im Vorfeld der U20-EM hat wohl auch dazu beigetragen, dass Kevin in Jerusalem gleich zwei Bewerbe in 4 Tagen so erfolgreich absolvieren konnte. Im Livestream konnte man seine Taktik recht gut mitverfolgen. Jeweils ein sehr vorsichtiger Beginn mit einer Positionierung am Ende des Feldes. Dann ein relativ schneller Wechsel an die Spitze des Feldes und eine deutliche Tempoverschärfung, die nur mehr wenige Athleten mitlaufen konnten.Auf den letzten 300 Metern war jeweils nur der Holländer Niels Laros schneller, im 5000m-Lauf auch der 3000m-Sieger Jonathan Grahn (Schweden).Der Lohn: Silber über 1500m, Bronze einen Tag nach dem 1500m-Finale im 5000m-Lauf.Gratulation zu diesem Medaillen-Double!
Vorlauf 1500m. 3:52,22 (2.)Endlauf 1500m: 

Endlauf 5000m:

Matthias Lasch (TGW Zehnkampf-Union):

Matthias LASCH aus Viechtwang bei Scharnstein zeigte einen heroischen Wettkampf, wobei er – wie schon in Cali letztes Jahr bei seinem siebenten U20-WM-Rang – speziell am zweiten Tag die sehr zahlreichen Konkurrenten reihenweise überholte! Einzig beim Kugelstoß gingen wertvolle Punkte verloren, aber in fast allen anderen Bewerben kam er ganz dicht in die Leistungbereiche, die man nach Staffel- oder Vorsaison-Auftritten schon irgendwie erhoffen hatte dürfen.Hier eine genaue statistische Analyse der zehn Bewerbe, soweit aus den offiziellen Result-Sheets ablesbar:
100 m 10,96 sek (+1,7 m/sek) p.B.  10. Rang unter 29 Läufern im Ziel – Reaktion 0,147 – 870 P.
Weit 7,17 m (+2,5) 1.V. ung. 2.V. 7,17, 3.V. ung.  – 9. Rang unter 28 Springern mit Weite – 854 P.
Kugel 6 kg 13,23 m  1.V. ung., 2.V. 11,86, 3.V. 13,23 –  16. Rang znter 28 Stoßern mit Weite – 681 P.
Hoch 1,95 m p.B. (1,74, 1,77, 1,80, 1,83, 1,86, 1,89 alle 1.V., 1,92 2.V, 1,95 1.V.) – 9. Rg u.28  – 758 P.
400 m 50,09 sek  p.B., Rea 0,191 – 11. Rang unter 26 Finishern, – 810 P. – Rang 10 nach Tag 1
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110 m Hü (,996) 14,28 sek (+0,8) p.B.  8. Rang unter 24 Hürdenläufern im Ziel – 939 P.
Diskus 1,75 kg  45,32 m p.B. 4. Rang unter 24 Werfern mit Weite – 773 P.
Stab 4,90 m p.B. (4,40 im 2.V, 4,60 3.V., 4,70, 4,80, 4,90 im 1. – 2. Rg u 24 – 880 P. – nun Gesamt-2.
Speer  62,25 m (57,07-59,13-62,25)  1. Rg u 24 Verbliebenen, – 772 P. – Vorsprung auf Huber 137 P.
1500 m 4:34,60 p.B. – 2. Rang im Lauf, 4. im Feld – 715 P. ergibt total 8.052 Punkte und SILBER

8.052 Punkte sind neuer österreichischer U20-Rekord. Jetzt ganz eindeutig, denn zuvor waren die 7.842 Punkte mit Männergeräten von Sepp Zeilbauer aus der EM 1971 in Helsinki (damals Fünfter mit 19 Jahren und Junioren-Weltrekord) in einer ähnlichen Kategorie wie Matthias bei seinem Sieg heuer in der Schweiz (7791 Punkte – Landquart)
Mitgewirkt am mehr als zehnjährigen Aufbautraining von Matthias haben viele erfahrene und fachkundige Personen. Georg Werthner ist seit mhr als 10 Jahren wöchentlich zu Trainings von Kärnten nach Gmunden gereist und hat bei den Brüdern Lasch die Zehnkampf-Begeisterung entfacht. Hans Dullinger hat ebenfalls wesentliche Impulse über mehrere Jahre für die Zehnkampf-Ausbildung eingebracht und war fast wöchentlich bei Trainings in Gmunden. Landestrainer Wolfgang Adler hat in den letzten zwei Jahren das Training geplant und in Linz und bei Trainingslagern gestaltet. Bruder Leo ist ein genialer Trainingspartner und hat Matthias gemeinsam mit Wolfgang Adler auch auch in Jerusalem betreut. Ganz wesentlich im Team: Mutter Petra, die koordinierend schon seit Jahren das Training mitsteuert, und sein Vater Hans-Jürgen, der als Physiotherapeut und Sponsor immer helfend dabei ist, sofern es seine langen Tage in der Praxis erlauben.

Sophie Kreiner (ATSV Linz LA):

Die Familie Kreiner prägt die oberösterreichische LA schon seit Jahrzehnten. Herbert und Sabine Kreiner erkämpften viele österreichische und oö. Meistertitel und waren bei tausenden Wettkämpfen als Athleten und Trainer präsent. Der Verein ATSV Linz LA lebt seit vielen Jahren auch ganz entscheidend vom Engagement der Eltern Kreiner.

Sophie Kreiner ist seit ihren Kinderjahren auf den heimischen Sportstätten präsent. Mit ihrer freundlichen Art und ihrer Begeisterung für Mehrfachstarts bei kleineren und größeren Wettkämpfen und Meisterschaften ist sie eine prägende Person der Leichtathletik in OÖ geworden.

Die Medaille von Sophie ist mehr als das erfreuliche Ergebnis eines internationalen Mehrkampfes. Es ist Dank und Anerkennung für die lebenslange LA-Begeisterung und das Engagement einer Familie. Nach dem 4. Platz von Sophie bei der Jun-WM in Nairobi (2021) ist es sicherlich auch die Erfüllung ihres Medaillentraumes.

Die Einzelleistungen von Sophie in Jerusalem:

100m Hürden: 14,36 PB

Hoch: 1,74m

Kugel: 13,55m

200m: 24,98 PB

Weit: 5,76 PB

Speer: 38,01m

800m: 2:21,14 SBGesamtergebnis:

Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union):

Auch für Alex Auer war das Erreichen des Stabhochsprung-Finales eine durchaus realistische Option. Nach seinem Sieg bei der Team-EM in Chorzow mit 5,10 m und einem sehr vielversprechenden Trainingslager in Frankreich bei Renauld Lavillenie war die Enttäuschung groß. Möglicherweise war der frühe Beginn der Qualifikation (7:35 MEZ) nicht gerade förderlich. 

Nach einem sehr guten Sprung über 4,85 m konnte er die 5,05m leider nicht mehr überqueren. Für das Finale hätten übersprungene 5,05 m im 2. Versuch gereicht.