Die erst 16-jährige Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union) hat bei der U20-WM in Bydgoszcz/Polen Gold im Siebenkampf erobert und damit ÖLV-Geschichte geschrieben. Nur sieben Tage nach Silber bei der U18-EM in Tiflis packte das Ausnahmetalent den nächsten herausragenden Wettkampf aus, sammelte 5.960 Punkte und stellte damit auch einen neuen österreichischen U20-Rekord auf. Die bisherige Bestmarke (5.959 Pkt.) hatte Ivona Dadic 2012 in Götzis markiert, damit hatte sich Dadic damals für Olympia 2012 in London qualifiziert.
Lagger siegte vor der Kubanerin Adriana Rodríguez (5.925 Pkt.) und der Belgierin Hanne Maudens (5.881 Pkt.).
Die von Georg Werthner trainierte Lagger sorgte damit für die erste ÖLV-Medaille in der Geschichte von Junioren-Weltmeisterschaften. Bis dato waren vierte Plätze von Günther Weidlinger (1996, 3.000 m Hindernis), Kira Grünberg (2012, Stabhochsprung) und Philipp Kronsteiner (2016, Dreisprung) die österreichischen Top-Leistungen gewesen.
„Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir geholfen haben, vor allem bei Georg“, jubelte Lagger unmittelbar nach der Siegerehrung.
Lagger pulverisierte u.a. ihre Kugelstoß-Bestmarke mit der 4-kg-Kugel auf 13,09 m und übernachtete mit 3.510 Punkten auf dem Konto auf Platz zwei. Auch vor dem abschließenden 800-m-Lauf am Freitag war sie auf Platz zwei gelegen. Doch mit einer Zeit von 2:15,99 Min. schnappte sich Lagger sogar noch Gold, Rodriguez kam nach 2:23,27 Min. ins Ziel und wurde Zweite. „In der ersten Runde habe ich geschaut, ob die Kubanerin an mir dranbleibt. Dann bin ich nach vor gegangen. Entscheidend war, als mir zugerufen wurde, dass ich schon sechs Meter vor ihr liege“, sagte Lagger.
Einzelleistungen:
100 m Hürden: 14,25 Sek. (943 Pkt.) – Hochsprung: 1,77 m (941 Pkt.) – Kugelstoßen: 13,09 m (733 Pkt.) – 200 m: 24,93 Sek. (893 Pkt.) – Weitsprung: 5,95 m (834 Pkt.) – Speerwurf: 43,65 m (737 Pkt.) – 800 m: 2:15,99 Min. (879 Pkt.)
Copyright: Jean-Pierre Durand
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